Flachwasserzonen und Bäche 2017


Der Wert der Auenlandschaft Wetterau

Wie wertvoll der Erhalt und die Pflege kleiner Biotope sind,  kann man jedes Jahr im Frühjahr und Herbst beobachten, wenn der Zug der Kraniche beginnt. In der Auenlandschaft Wetterau mit seinen Flachwasserzonen sammeln sich die Tiere und machen Rast auf ihrem Weg. Das ist für Naturbeobachter ein imposantes Schauspiel. Artenschutz ist wichtig, funktioniert aber nur, wenn auch die passenden Biotope erhalten bleiben.

Gabriele R. Winter, 08.03.2017


Pflegeeinsatz am Jossoller

Zu einem Pflegeeinsatz am Unterlauf des Jossoller zwischen Harbach und Ettingshausen trafen sich dieser Tage einige Bewohner der Flugplatzsiedlung. Der Jossoller ist ein kleiner Bach, der in der Meilbach im Hattenröder Wald entspringt und in der Nähe des Ettingshäuser Schwimmbads in den Äschersbach mündet. Während das Gewässer in seinem Lauf von Hattenrod bis zur Flugplatzsiedlung Ettingshausen mit Weiden und Erlen bewachsen ist, fehlte im Unterlauf von Harbach bis Ettingshausen jeglicher Bewuchs. Um hier Abhilfe zu schaffen, hat Dr. Heino Steinmetz, ein Bürger der Flugplatzsiedlung, vor drei Jahren die Initiative ergriffen und mit Genehmigung der Eigentümer und der Behörden Erlen am Bachlauf gepflanzt. Zahlreiche Mitglieder des Vereins Flugplatzgemeinschaft haben damals bei der Pflanzaktion mitgeholfen.

 

Die Naturlandstiftung wurde in die Maßnahme eingebunden und hat spontan die Patenschaft übernommen.  Inzwischen haben sich die Erlen sehr gut entwickelt, so dass jetzt schon von einem Erfolg der Maßnahme gesprochen werden kann. Da die Ufer des Jossoller im Bereich der Erlenpflanzungen nicht mehr ausgemäht werden, haben sich hier auch andere Pflanzen ansiedeln können, insbesondere die Weiden konnten sich gut entwickeln. Damit die schnell wüchsigen Gehölze die kleinen Erlen in der Jugendphase nicht zu stark bedrängen und beschatten, war jetzt ein erster Pflegeschnitt notwendig. Die Weidenbüsche wurden fachgerecht jeweils bis auf einen Stamm zurück geschnitten. Erlen, Weiden und sonstige bachbegleitende Vegetation können in der Folge ohne Konkurrenzdruck gemeinsam groß werden. Am Ende wird sich in einigen Jahren auch in diesem Abschnitt des Jossoller ein naturgemäßer Gehölzsaum entwickelt haben, der durch seine Schattenwirkung den Bachlauf von Vergrasung frei hält und damit den Wasserablauf auf natürliche Weise gewährleistet.

 

Nach Meinung von Steinmetz gäbe es auch an anderen Abschnitten des Jossoller aus Naturschutzsicht noch viel zu tun. „Am Oberlauf des Jossoller vor Hattenrod fließt der Bach ohne jeglichen Bewuchs durch die Landschaft. Die wenigsten Einwohner der Großgemeinde Reiskirchen wissen, dass es sich bei dem Graben um den Jossoller handelt. Dort wären Pflanzungen unbedingt notwendig, es wäre eine Bereicherung des Landschaftsbilds“. Die Gemeinde Reiskirchen müsse unterstützen, wenn sich der Naturschutz der Aufgabe annähme.    

 

Dr. Heino Steinmetz, 01.03.2017


Flachwasserzonen und Bäche 2016


Pflegemaßnahme an der Flachwasseranlage Lumda

Hier eine Ansicht auf die Anlage.

Ottmar Keller, Hartmut Höres und Ottfried Weber haben keine Mühe und Arbeit gescheut, um die Flachwasseranlage in Lumda freizuschneiden. Durch die anhaltende Feuchtigkeit in diesem Jahr bestand die Gefahr, dass die angelegten Wasserkolke verlanden.


Hier ist gut sichtbar, dass durch die unterschiedliche Tiefe der Kolke zwei davon noch Wasser führen. Deutlich wird aber auch, wie sich eine Beschattung auf den Bewuchs auswirkt.

Für Tiere ist Wasser immer ein magischer Anziehungspunkt.

Gabriele R. Winter 24.08.2016


Flachwasseranlage in Lumda hat sich bewährt

Jetzt im November sind die Kolke gefüllt. Da in den letzten Jahren der Winter immer sehr nass war, gleicht sich die Trockenheit des Sommers aus. Erfreulich ist dabei, dass der Untergrund das Wasser gut hält und auch noch im Frühsommer Wasser in den Teichen vorhanden ist.

Gabriele R. Winter, 29.11.2016


Flachwasserzonen und Bäche 2015


Mit dem Wasser kehrt die Natur zurück

Flachwasserteiche im Schinnwasen Lumda angelegt

„Durch die Anlage verschieden großer, z.T. temporär trocken fallender Gewässer, werden unterschiedliche Lebensräume geschaffen, die die Artenvielfalt am Standort fördern“, hieß es in der Empfehlung der Unteren Naturschutzbehörde. Daher stand der  Anlage von drei Flachwasserteichen im Schinnwasen Lumda nichts entgegen. Die Naturlandstiftung im Landkreis Gießen e.V. ließ den Standort auch von der Abteilung Wasser und Boden des Landkreises Gießen prüfen, pachtete das Gelände an, das bis dahin teilweise beweidet wurde, beauftragte ein Planungsbüro mit der Erstellung eines professionellen Plans und ließ die Baggerarbeiten ausführen.

 

Dass dieses umfangreiche Projekt schließlich verwirklicht werden konnte, ist der  finanziellen Unterstützung durch die Stiftung der Sparkasse Grünberg zu verdanken. Dazu kamen Fördermittel des Landkreises Gießen aus der Ausgleichsabgabe gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz.  „Ohne eine finanzielle Unterstützung wären solche Großprojekte von der Naturlandstiftung nicht leistbar“, bedankte sich Ottfried Weber, Vorsitzender der Naturlandstiftung, bei einem ersten Rundgang auf dem fertiggestellten Teichgelände. „Nun bleibt noch zu hoffen, dass der Regen kommt, damit sich die Teiche stabilisieren können“, meinte Weber.

 

Aber da in den vergangenen Jahren das Gelände durch einen Grabensystem praktisch das ganze Jahr über Niederschlagswasser aus dem angrenzenden Wald bekam und besonders im Frühjahr ein Eldorado für Amphibien, Insekten und Kleinlebewesen war, werden die drei neu angelegten Teiche sicher dafür sorgen, dass sich dort dauerhaft weitere Lebewesen ansiedeln werden. Bereits bei der Begutachtung der Wiesenfläche konnte Ernst Brockmann vom Fachdienst Naturschutz des Landkreises Gießen die sehr seltene geschützte Zwergmaus dort nachweisen und war sich sicher, dass die neugeschaffenen Flachwasserteiche den Lebensraum dieser Art verbessern werden. So ist es eben, mit dem Wasser kehrt die Natur zurück.

 

Gabriele R. Winter, 21.06.2015


Wasser marsch!

Kolke in der Flachwasseranlage Lumda füllen sich

Trotz des trockenen Sommers haben sich bereits zwei der Kolke mit Wasser gefüllt.


Flachwasserzonen und Bäche 2014


Wasser zieht Leben an

Neue Flachwasserzone in Planung

Feuchtgebiet Lumda
Feuchtgebiet in Lumda in den Kohlwiesen

In den Kohlwiesen in Lumda ist die Anlage einer neuen Flachwasserzone in Planung. Die sehr feuchte Wiese soll durch eine leichte Vertiefung zur Flachwasserzone ausgebaut werden. Durch die nur leichten Eingriffe in die Natur können für insekten und Amphibien neue Lebensräume geschaffen werden.

Die Planungen und Antragstellungen an die Behörden sind soweit abgeschlossen, so dass wir davon ausgehen, dass nun endlich das Projekt nun im Sommer 2014 verwirklicht werden kann.

Gabriele R. Winter, April 2014


Geburtstagsgeschenke für die Natur

Bachlauf an der Jossoller wird mit 100 Roterlen bepflanzt

 

„Immer wenn ich mit dem Hund durch die Felder in Nähe der Flugplatzsiedlung Ettingshausen gelaufen bin, fiel mir auf, dass ein Teil der Uferbepflanzung am Unterlauf der Jossoller gefehlt hat“, berichtet Dr. Heino Steinmetz. Da kam er auf die bemerkenswerte Idee, sich zu seinem Geburtstag Geld schenken zu lassen, um dort 100 Roterlen pflanzen zu können. Aber nicht genug damit, Steinmetz lud auch alle damaligen Gäste zu dieser Pflanzaktion ein, die diese Einladung mit ihren Kindern gerne annahmen. Naturschutz zum Erleben, eine gelungene gemeinsame Unternehmung mit anschließendem zünftigem Essen am Bachlauf und ein Stück naturgemäße Bepflanzung an einem einheimischen Fließgewässer stehen am Ende des Projektes.

 

Doch bevor es so weit war, mussten zunächst einige bürokratische Hürden genommen werden. Mit viel Energie und Durchhaltewillen setzte sich Steinmetz dafür ein, dass seine Idee Wirklichkeit werden konnte. Die Jossoller entspringt zwischen Hattenrod und Lich, wird dann zum Nebenfluss der Äschersbach, bevor es über die Wetter, die Nidda, Main und Rhein in die Nordsee geht.

 

So mussten die Eigentümer der Bachparzelle, hier die Gemeinden Reiskirchen und Grünberg, die Ortsbeiräte und Ortlandwirte, die Untere Naturschutzbehörde und die Untere und Obere Wasserbehörde mit ins Boot geholt werden. Unterstützung in der Planung fand Dr. Steinmetz durch den Fachplaner Johannes Müller-Lewinski, dem er besonders für sein Engagement dankte.

 

Auf der Jahreshauptversammlung des Jagdvereins „Hubertus Gießen und Umgebung e. V.“ erfuhr Dr.Steinmetz, dass der Verein mit der Naturlandstiftung des Landkreise Gießen e.V. Kooperationsprojekte durchführt und für jede Unterstützung ihrer Arbeit dankbar ist. Spontan erklärte sich Dr. Heino Steinmetz bereit, sein Projekt unter dem Namen der Naturlandstiftung laufen zu lassen. „So viel Engagement für den Erhalt der Naturlandschaft erlebe ich selten“, würdige Ottfried Weber, Vorsitzender der Naturlandstiftung die Arbeit von Dr.Steinmetz. Dass kleine Bachläufe im ländlichen Raum schützenswert sind, Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen bieten und insgesamt das Klima schützen, darüber waren sich Steinmetz und Weber einig und befestigten am Bachlauf als besonderen Hinweis das Schild der Naturlandstiftung.

 

Gabriele R. Winter, April 2014

 


Flachwasserzonen und Bäche 2012


Anlage einer Flachwasserzone in der Marbach Lauter

Im Frühjahr wurde eine zugewachsene und verlandete kleine Flachwasserzone in der Marbach Lauter in Zusammenarbeit mit dem Jagdpächter Walter Ostendorf erweitert. Amphibien, Insekten und Wasservögel finden hier neuen Lebensraum.